Schließen

Die Diskussion um das sogenannte Verbrenner-Verbot ist in vollem Gange und sorgt für Unsicherheiten bei Autofahrern, Herstellern und Investoren. Kein Wunder, denn Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg ist seit über 100 Jahren eng mit der Herstellung von Verbrenner-Fahrzeugen verknüpft. Nicht umsonst gilt das Jahr 1886 mit dem Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 des deutschen Erfinders Carl Benz oft als Geburtsstunde moderner Automobile.

Ein Verbot des Verbrenners ab 2035 wird nun allerdings auch in Deutschland als notwendiger Schritt zur Reduktion der CO2-Emissionen gesehen. Es entspricht dem EU-weiten Ziel der Klimaneutralität bis 2050 und wurde 2023 durch das EU-Parlament offiziell bestätigt. Doch was hat es damit auf sich, wie sicher ist das Verbrenner-Verbot und wie sollten Sie als Autobesitzer reagieren?


Wir kaufen Ihr Auto Banner

Der gesetzliche Rahmen für das Verbrenner-Verbot ab 2035

Der Beschluss des EU-Parlaments wird ab 2035 auch durch Deutschland in die Tat umgesetzt, insofern keine Änderungen oder Aufweichungen vorkommen, die nicht unwahrscheinlich sind. Doch was im ersten Moment klingt, wie ein allgemeines Verbrenner-Verbot auf deutschen Straßen, ist nicht ganz so drastisch zu verstehen. Ziel der EU-weiten Strategie ist es, die CO2-Emissionen drastisch zu senken und die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Das bedeutet aber nicht, dass bestehende Verbrenner sofort verboten werden. Der Fokus liegt auf der Neuzulassung. Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotor sind vorab nicht von einem Verbot betroffen.

Die wichtigsten Punkte der geplanten Regelung:

  • Das EU-Verbrenner-Verbot betrifft Neuzulassungen ab 2035.
  • Bereits zugelassene Verbrenner sind nicht verboten und dürfen weiterhin genutzt und verkauft werden, insofern Sie der lokalen Abgasnorm entsprechen.
  • Der Einsatz von E-Fuels könnte bestimmte Autos wie Oldtimer oder Spezialfahrzeuge vom Verbot ausnehmen.
  • Stattdessen sollen vor allem emissionsfreie Elektro- und Wasserstofftechnologien zum Einsatz kommen.

Auswirkungen auf die Automobilindustrie

Die Automobilindustrie steht durch dieses Verbrenner-Verbot auch weiterhin vor einem tiefgreifenden Wandel und einem hohen Transformationsdruck. Hersteller wie Volkswagen und BMW haben bereits milliardenschwere Investitionen in die Elektro- und Wasserstoffmobilität getätigt und vielversprechende Innovationen entwickelt.

Dennoch bestehen bundesweit Sorgen, ob die deutsche Branche entsprechenden Herausforderungen, auch mit Blick auf den schnell wachsenden asiatischen Markt, gewachsten ist. Sie bestehen vor allem in folgenden Bereichen:

  • Rohstoffverfügbarkeit:Rohstoffe wie Lithium und Kobalt sind für Batterien essenziell, jedoch begrenzt verfügbar und müssen aus dem Ausland bezogen werden.
  • Arbeitsplätze:Die Produktion von E-Autos erfordert weniger Arbeitskräfte als die Herstellung klassischer Verbrenner, wodurch das Verbot zahlreiche Jobs obsolet werden lässt.
  • Ladestationen und Wasserstofftankstellen:Der Ausbau stellt eine große Aufgabe dar.

Trotz dieser Hürden stehen die Zeichen auf Wandel. Viele Experten gehen davon aus, dass das Verbrenner-Verbot neue Märkte und Innovationen schaffen könnte, die sich auch auf Ihre künftige Fahrzeugsuche auswirken könnten.

Was bedeutet das Verbot des Verbrennungsmotors für Autobesitzer?

Das bevorstehende Verbrenner-Verbot in der EU wirft für viele Autofahrer Fragen auf. Sollten sie bereits jetzt auf ein Elektroauto umsteigen? Ist der Fahrzeugankauf über Gebrauchtwagenhändler später noch möglich? Zwar können Sie Ihren Verbrenner ohne Probleme weiterhin nutzen, doch das Verbot bringt durchaus potenzielle Wertverluste und Einschränkungen mit sich. Wer sich auch in den nächsten Jahren einen gebrauchten Verbrenner leisten möchte, sollte in jedem Fall auf einen renommierten Händler setzen, und dort sein Auto kaufen . Ein früher Umstieg auf Elektro- oder Hybridfahrzeuge könnte ebenfalls langfristig vorteilhaft sein, da es staatliche Förderungen und steuerliche Vorteile gibt.

Welche Antriebsalternativen gibt es nach dem Verbrenner-Verbot?

Neben einem geprüften Gebrauchtwagen mit Verbrennungsmotor oder Hybridantrieb, der oft viele Jahre überdauert, haben Menschen, die über einen Wechsel nachdenken, folgende Optionen:

  1. Reine Elektrofahrzeuge: Keine Emissionen während der Nutzung, günstige Ladung, jedoch noch teuer in der Anschaffung und abhängig von einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur.
  2. Wasserstofffahrzeuge: Besonders geeignet für Langstrecken, jedoch noch teuer und selten.

Zusätzlich wird aktuell darüber debattiert, solche Verbrenner von dem Verbot auszunehmen, die mit klimaneutralen E-Fuels betrieben werden.

Internationaler Blick auf das Verbrenner-Verbot ab 2035

Nicht nur in der EU steht der Abschied vom Verbrennungsmotor auf dem Programm. Weltweit setzen Regierungen strikte Maßnahmen um, die die Elektromobilität fördern sollen.

Norwegen möchte bereits ab 2025 keine neuen Verbrenner mehr zulassen. Das Land gilt als Vorreiter der Elektromobilität und setzt konsequent auf elektrische Fahrzeuge. Währenddessen plant Großbritannien ein Verbrenner-Verbot ab 2030. China, der weltweit größte Elektroautomarkt, setzt noch nicht auf ein festes Verbot, möchte jedoch zügig erreichen, dass immer weniger Neuzulassungen auf Verbrenner zurückgehen. Im Juni 2024 wurden im Land erstmals überwiegend Elektroautos zugelassen. Und die Entwicklung schreitet vor Ort zügig voran. Laut dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) wurden in China 2022 6,5 Millionen reine Elektroautos und Plug-in-Hybride neu zugelassen. Ein Verbrenner-Verbot scheint dadurch nicht unbedingt nötig zu sein und auch die Skepsis bei Verbrauchern und der Widerstand seitens der Industrie fallen entsprechend geringer aus als in der EU.

Die Zukunft des Verbrennungsmotors

Das EU-Verbrenner-Verbot ab 2035 betrifft also vor allem den Verkauf neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, lässt jedoch den Handel mit gebrauchten Fahrzeugen unberührt. Für umfangreich geprüfte Gebrauchtwagen bedeutet dies, dass sie auch nach 2035 weiterhin gekauft und verkauft werden dürfen. Während manche Fahrzeuge nach dem Verbot an Wert verlieren werden, könnten gut erhaltene Verbrenner für bestimmte Zielgruppen, wie Liebhaber oder Menschen in Regionen mit schlechter Ladeinfrastruktur, an Beliebtheit gewinnen. Hochwertige Serviceleistungen und Werkstattleistungen werden demnach immer wichtiger und konzentrieren sich auch auf Elektrofahrzeuge.

Die Entwicklungen in Deutschland stehen im Zeichen klimafreundlicher Mobilität. Obwohl es Verbraucher und die Industrie vor massive Herausforderungen stellt, zeigt die internationale Perspektive, dass langfristige Chancen überwiegen. Mit einer strategischen Planung sind Sie gut auf Veränderungen eingestellt, die das Verbrenner-Verbot mit sich bringt.